Die Begegnung verschiedener Epochen ist oft das entscheidende Spannungsmoment in Musikprogrammen. Einen besonders originellen Weg wählt Chorwerk Ruhr in seinem neuesten Streich: Ein zentrales Werk von Heinrich Schütz wird dem gegenübergestellt, was der 1949 geborene Nikolaus Brass aus der Begegnung mit dem Schaffen des wohl größten deutschen Vokalkomponisten des Frühbarock entwickelt. Schütz‘ Musikalische Exequien, eine dreiteilige Trauermusik mit deutschem Text aus dem Jahr 1637, stellt Leid und Tod eindringlich dar, gibt aber gemäß christlicher Lehre auch der Heilsgewissheit der Erlösung großen Raum. Nikolaus Brass befragt, wie er sagt, im Bewusstsein dieser Sicherheit die Musik des verehrten Kollegen und reagiert teils mit fast wörtlichen Zitaten, teils mit stark kontrastierenden Passagen seiner Werke Voices 1 und Voices 2. Diese beiden umrahmen in dieser Neuproduktion die Exequien als großes zentrales Werk, wiederum umrahmt von zwei Schütz-Motteten, so dass sich eine symmetrische Gesamtanlage bildet.

HEINRICH SCHÜTZ (1585 – 1672) · MUSIKALISCHE EXEQUIEN
NIKOLAUS BRASS (1949*) · VOICES

HEINRICH SCHÜTZ
1. Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, SWV 432 3:12
NIKOLAUS BRASS
2. Earth Diver: Voices I 7:11
HEINRICH SCHÜTZ
Musikalische Exequien, op. 7
Teil 1 Konzert in Form einer deutschen Begräbnis-Missa, SWV 279
3. Nacket bin ich von Mutterleibe kommen 3:39
4. Also hat Gott die Welt geliebt 19:40
5. Teil II Herr, wenn ich nur dich habe, SWV 280 3:04
6. Teil III Herr, nun lässest du deinen Diener in Frieden fahren, SWV 281 4:18
NIKOLAUS BRASS
7. Earth Diver: Voices II 12:18
HEINRICH SCHÜTZ
8. Selig sind die Toten, SWV 391 3:17
Gesamtspielzeit: 56:46

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