Ein zentrales Anliegen des Ensembles Der Musikalische Garten ist es seit jeher, musikalische Raritäten ans Licht zu bringen und vor allem bisher unbekannte Werke einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Mit ihrem neuen Album Der letzte Mund voll Süße setzen die Musiker dieses Bestreben auf beeindruckende Weise fort: Das Album enthält nicht weniger als vier Weltersteinspielungen und bietet faszinierende Einblicke in die Ausdrucksvielfalt des 18.
Eröffnet wird das Album mit einer bisher unentdeckten Ouvertüre von Johann Gottlieb Graun, die hier zum ersten Mal auf Platte zu hören ist. Im Mittelpunkt der Aufnahme stehen jedoch drei weltliche Kantaten seines Bruders Carl Heinrich Graun. Während einige Kantaten mit ihrer Virtuosität und den emotionsgeladenen Melodien an die hochbarocke Opernliteratur eines Vivaldi oder Händel erinnern, präsentiert sich die Kantate Hat die Schönheit kein Erbarmen“ als intime kammermusikalische Reflexion über das Leid der Liebe. Ihre melancholische Stimmung wird in der folgenden Triosonate aufgegriffen und zu einem dramatischen Schluss entwickelt.
Die Sopranistin Isabel Schicketanz besticht in den Vokalwerken durch ihre klangliche Präsenz, technische Brillanz und sensible Textgestaltung. Ihre Interpretation verleiht den gefühlsbetonten Kantaten Tiefe und Lebendigkeit.
Der Musikalische Garten unterstützt diese Lebendigkeit mit seinem Orchesterklang, den er trotz der kleinen Besetzung mit Begeisterung und Esprit umsetzt. So gelingt dem Ensemble eine ebenso nuancierte wie energiegeladene Umsetzung – eine spannende Wiederentdeckung zweier bedeutender Komponisten des 18. Jahrhunderts, die aufhorchen lässt.

Johann Gottlieb Graun (1702/03-1771)
Ouverture in D major, GraunWV Av:XI:7

1.

Ouverture

4:40

2.

Allegro

2:39

Carl Heinrich Graun (1704-1759)
«Non portò Febo mai», GraunWV B:III:34
Text: Paolo Rolli, Di canzonette e di cantate (London, 1727)

3.

Recitativo Accompagnato: Non portò Febo mai

0:55

4.

Spirituoso: A gli affanni d’illustre vittoria

6:54

5.

Recitativo: Ma qual potrei dar segno

1:01

6.

Vivace: Stemprar se pottess’io il Cor che n’à desio

8:09

Carl Heinrich Graun
«Hat die Schönheit kein Erbarmen», GraunWV B:III:32
from: 9 Cantatas D-B Am.B 182

7.

Poco Largo: Hat die Schönheit kein Erbarmen

7:10

8.

Recitativo: So lache nur verstockter Sinn

1:52

9.

Allegretto: So sincket ihr verschmähten Glieder

6:39

Johann Gottlieb Graun
Triosonata in C minor, GraunWV Av:XV:19

10.

Adagio

4:29

11.

Allegro ma non molto

4:14

12.

Allegro

4:21

Carl Heinrich Graun
«Sacra ad amore», GraunWV B:III:45

13.

Recitativo Accompagnato: Sacra ad amore ombrosa selva antica

1:52

14.

Largo con Sordini: Dell’amor tuo del rigor mio

6:23

15.

Recitativo: Non fu giammai così indiscreto amante

1:44

16.

Allegro: Deh non già di ferro gravi

7:44

Gesamtspielzeit:

1:10:56

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