Ensemble Almanach

Isabelle Rejall · Gesang
Anna Pontz ⋅ Hackbrett
Jinny Lee ⋅ Klarinette
Vera Dražaić ⋅ Akkordeon
Eva Euwe ⋅ Kontrabass
Frederic Böhle ⋅ Sprecher
Patrick G. Braun ⋅ Liedadaption

Das Programm „Schönheit und Staatsversagen“ bereichert die Musik durch Texte und erzählt von einer zugleich vertrauten und völlig fremden Welt: Bayern um 1800.

Im Mittelpunkt stehen große menschliche Gefühle und die Lebenswirklichkeit in zwei Welten – Stadt und Land. Reich und arm. Klassische Bildung und überlieferter Analphabetismus.

In ihren detaillierten Schilderungen zeigen die Texte des pflichtbewussten Beamten Joseph von Hazzi ein wenig bekanntes Bild Bayerns: das drastische, harte Leben, aber auch der derbe, mitunter urkomische Zeitvertreib der „einfachen“ Landbevölkerung. Hazzi bietet einzigartige Einblicke in das Leben von Bauern, Hirten und Herdenleuten – eine Seltenheit für diese Zeit.

Dem gegenüber steht die überwältigende Musik der Münchner Komponistinnen und Komponisten Josephine Lang, Franz Lachner, Joseph Peter von Lindpaintner sowie Robert Schumann, Leopold Mozart und Joseph Haydn.

Die Lieder beschreiben ein verträumtes, idealisiertes Bild der Bergbevölkerung. Die darin dargestellten Gedanken und Emotionen haben dennoch eine universelle Gültigkeit, die unmittelbar wirkt und den Alltag übersteigt. Es wird schnell deutlich, dass zwischen Landbevölkerung und städtischem Bürgertum keine gemeinsame Lebensrealität existiert – und doch gehören sie derselben Zeit, derselben Wirklichkeit an.

Dieses Album möchte sich dieser Wirklichkeit aus verschiedenen Blickwinkeln annähern und zeigen, was über zeitliche und geografische Grenzen hinausweist – über die Grenzen Bayerns sowieso. Für uns heute bergen die Lieder und Erfahrungsberichte, insbesondere in ihrer Verbindung, große neue Entdeckungen: Unerwartet witzig, mitreißend, in einer einzigartigen musikalischen Sprache. Und natürlich immer mit „Alma“!