Verarbeitung von Trauer war stets ein zentrales Motiv musikalischen Gestaltungswillens. Tobias PM Schneid (*1963) demonstriert eindrucksvoll, dass sich das auch im 21. Jahrhundert nicht geändert hat. Aus direkter Betroffenheit nach dem Tod seines Vaters entstanden erste Skizzen für das Klaviertrio. Es gibt seinen Zustand „zwischen sehr stiller und schlichter Trauer einerseits und hochemotionaler Aufgewühltheit, Wut, Verzweiflung und existenziellen Fragestellungen andererseits“ wieder. Auch die übrigen Werke verarbeiten persönliche Erlebnisse von Trauer und Verlust, so entstand sacred landscapes unter dem Eindruck des 11. September 2001 und thematisiert allgemein die Hilflosigkeit des Menschen gegenüber Schicksalsschlägen und Katastrophen.