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„Der größte Liederzyklus, der je geschrieben wurde.“ – zumindest Glenn Gould ist sehr eindeutig in seinem Urteil über Paul Hindemiths Marienleben. Diesen Superlativ muss man nicht unbedingt teilen, aber hörens- und staunenswert ist es allemal, was der erst 27-jährige da vollbracht hat, der damals, 1923, schon einer der bekanntesten Musiker Deutschlands war. Als Instrumentalist gefeiert, galt Hindemith als Komponist als Bürgerschreck, der mit Sprüchen wie „Tonschönheit ist Nebensache“ oder „Nimm keine Rücksicht auf das, was Du in der Klavierstunde gelernt hast“ provozierte. Im Marienleben nach einer Gedichtsammlung von Rainer Maria Rilke zeigt er eine ganz andere, verinnerlichte Seite. „Es ist in diesen Gesängen etwas, das die Hörer über alle Gewohnheiten herkömmlicher Liedmanier hinwegzwingt und fasziniert“ schreibt ein zeitgenössischer Rezensent, und dem ist bis heute nichts hinzuzufügen. Yvonne Friedli und Constantin Alex machen es in ihrer sensiblen Interpretation spürbar.

Paul Hindemith (1895-1826)
Das Marienleben, Op. 27
Text: Rainer Maria Rilke (1875-1926)
1. Geburt Mariä 2:47
2. Die Darstellung Mariä im Tempel 6:29
3. Mariä Verkündigung 4:38
4. Mariä Heimsuchung 2:44
5. Argwohn Josephs 1:55
6. Verkündigung über den Hirten 6:10
7. Geburt Christi 4:34
8. Rast auf der Flucht in Ägypten 3:22
9. Von der Hochzeit zu Kana 7:13
10. Vor der Passion 5:19
11. Pietà 3:10
12. Stillung Mariä mit dem Auferstandenen 2:08
13. Vom Tode Mariä I 6:44
14. Vom Tode Mariä II 6:39
15. Vom Tode Mariä III 2:51
Gesamtspielzeit: 1:06:50

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