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Huldigungen auf die Mächtigen waren in der Barockzeit nichts Ungewöhnliches; Thomas Selle aber trieb es noch etwas weiter: Er bedachte die Mitglieder der Familie seines Fürsten mit musikalischen „Laudationes“, hochvirtuosen Hymnen, gleichsam musikalische Charakterstudien, welche in ihrer Zeit nichts Vergleichbares kennen. Kombiniert hat Selle diese „ audationes“ mit „kleinen geistlichen Concerti“ zu einem Werk, welches weltliche Macht und Religion wiederum in einen weiteren Sinnzusammenhang stellt. Erzählt wird auf verschiedenen Ebenen, neulateinische Lyrik trifft auf Bibelverse, hochintellektuell mit Subtexten kombiniert und in ergreifende Musik gesetzt. Darin vereint: Friedenssehnsucht und Ritterromantik, Religiosität und Absolutismus, Triumphgeschrei und Kontemplation, Archaik und Humanismus, Pathos und Karitas, Luxus und Demut. Thomas Selle handelt das gesamte Spektrum menschlichen Wesens in seiner Widersprüchlichkeit ab. Damit bleibt dieses Werk auch in unserer Zeit hochaktuell.

Thomas Selle (1599 – 1663): Kinder des Liechts
Virtuose Laudationes & kleine geistliche Concerti
1. Intrada Sit pacis dives 3:26
2. Eusebiae fulcrum
auf FRIEDRICH III. von Schleswig-Holstein-Gottorf (1597-1659)
7:22
3. Aula quid exsultas
auf AUGUSTA von
Schleswig- Holstein-Gottorf (1580-1639)
(Friedrichs Mutter)
6:23
4. Flos merus
auf FRIEDRICH III. von Schleswig-Holstein-Gottorf
6:01
5. Magna Dei bonitas
auf MARIA ELISABETH von
Sachsen (1610-1684)
(Friedrichs Ehefrau)
6:29
6. Illustri natus
auf JOHANNES von Schleswig-
Holstein-Gottorf (1606-1655)
(Friedrichs Bruder)
4:09
7. Dona Dei
auf DOROTHEA AUGUSTA von
Schleswig-Holstein-Gottorf (1602-1682)
(Friedrichs Schwester)
5:38
8. Und der Herr lobete 4:55
9. Beatus qui miseretur 2:42
10. Auß der tieffe 3:14
11. Die Güte des Herren 4:35
12. Conclusio Sit pacis dives 1:59
Gesamtspielzeit: 56:59

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