Kurz vor der Vollendung der aktuellen Dvořák-Reihe kehren Markus Bosch und die Staatsphilharmonie Nürnberg zu den Anfängen zurück: 1865 schrieb der damals 23jährige Antonin Dvořák seine erste Sinfonie. Das musikalische Naturtalent, bis dahin vor allem in Kaffeehauskapellen aktiv, war kurz zuvor Solo-Bratscher im Orchester des neu gegründeten Interimstheaters in Prag geworden, und mit dem Entschluss, die Musik nun endgültig zum Beruf zu machen, stellte er sich auch kompositorisch neuen Herausforderungen. Seine erste Sinfonie schrieb er, um an einem Kompositionswettbewerb in Leipzig teilzunehmen; allerdings erhielt er von dort nie eine Antwort. Erst Jahrzehnte später, im Jahr 1922, tauchte die Partitur wieder auf. Deutlich hörbar nimmt Dvořák hier Bezug auf deutsche Vorbilder wie Beethoven oder Schumann, das später so typische böhmische Kolorit ist noch wenig ausgeprägt. Ein spannendes Dokument in der Entwicklung des Melodien-Genies ist dieser Erstling in Boschs gewohnt souveräner Interpretation allemal.

Antonín Dvořák (1841 – 1904)
Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 3
1. [Maestoso] – [Allegro] 17:24
2. Adagio di molto 12:40
3. Allegretto 8:46
4. Finale, Allegro animato 12:19
Gesamtspielzeit: 51:09

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